Montag, 12. Februar 2018
Sommer, Hitze und Staub
Mit jedem Tag wird es hier heißer - der Sommer ist da!
Leider bringt das nicht nur Vorteile mit sich:
Die Hühner auf der Farm haben eine „Legetief“ und einfach kein Bock Eier zu legen.
Pro Woche arbeite ich derzeit gerade noch 2 Tage auf der Farm
Ein Zweitjob muss her – zum Glück gibt es Liz und die Gartenarbeit

Mit Atemschutz Rasen mähen zwecks Staub, langärmlige Kleidung, Sonnencreme nach jedem Kunden dick auftragen und dabei Schwitzen das alles zu spät ist. Bereits nach dem zweiten Kunden fühlt man sich mit der Creme/Staubmischung im Gesicht wie ein paniertes Schnitzel.
Am Abend wenn man sich duscht ist die Dusche braun von der Staubschicht, die in den Haaren und im Gesicht hing.
Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber JA aktuell bevorzuge ich die Arbeit auf der Hühnerfarm!







Zum Glück gibt es da Oscar, einen netten Australier der mittlerweile mit uns zusammen arbeitet und uns zumindest die ganz schweren „Schleppereien“ abnimmt.
Dazu kommt natürlich der Spaßfaktor. Liz ist nicht gerade die beste Englischlehrerin, da sie mich so gut wie nie korrigiert. Mit Oscar schaut das anders aus.
Die Fahrten zwischen unseren Kunden verwandeln sich nun in richtige „English-lessons“ und der ein oder andere „Lachflash“ dank meiner teils sehr lustigen Fehler bleibt nicht aus.

Als wir nach ein paar Tagen Abends bei einem Feierabendbier zusammen sitzen, zeigt mir Oscar Fotos von einer Buschparty.
Ich habe schon sehr viel von diesen „Buschpartys“ gehört, war aber noch nie auf einer.
Buschpartys sind soweit ich weiß immer illegal, auf Grund des Feuerrisikos.
Wird eine von der Polizeit „hochgenommen“ geht es aber wohl immer freundlich und friedlich zu.
Oscar lädt mich ein, ihn und seine Freunde am Wochenende auf eine solche Party zu begleiten.
Da Sandra bald abreist, würde sich das als Abschiedsparty anbieten.
Kurz mit Sandra abgestimmt- passt – wir werden an diesem Wochenende unseren Abschied feiern.

Auf geht’s zur Buschparty!!!
2Std von Perth hört sich so stadtnah an – denkste!
Mitten in der Pampa – als Adresse lediglich eine SMS ohne Straßennamen mitten im Wald und Anweisungen: Nach 100 Metern dann links, dann nach 642 Metern rechts usw.
Abenteuer pur!
Da Sandra arbeiten musste, ist es bereits dunkel als wir ankommen.
Eine gigantische Party mit mehreren hunderten Leuten erwartet uns und das mitten im Busch!
Als Begrüßung bekommen wir ein Armband und eine Mülltüte.
Nach einem wunderschönen Abend, stundenlangem tanzen und jeder Menge tiefgründiger Gespräche fallen wir irgendwann tot im Auto ins „Bett“.
Die Vibrationen unseres Autos von der Musik (die Party geht die ganze Nacht ohne Unterbrechung bis zum nächsten Morgen um 11Uhr weiter) hält uns nicht davon ab zu schlafen wie 2 Babys.
Als wir irgendwann in der Früh aufwachen und die Umgebung sehen, sind wir baff!
Es ist alles wunderschön geschmückt und SAUBER!!!
Familien sind mit ihren Kindern hier und tanzen, Omas und Opas wild geschminkt und mit Hippiekostümen tanzen in den Sonnenaufgang.
UND WAS MICH IMMER NOCH FASSUNGSLOS MACHT: Es ist ALLES sauber!
Nicht einmal Zigarettenstummel liegen herum...
Kein Wunder dass die Polizei so entspannt ist bei illegalen Buschpartys, wenn derart auf die Umwelt Rücksicht genommen wird!
Nach einem kleinen Obstfrühstück geht es für uns erschöpft aber glücklich zurück.





Weihnachten
Bei 40 Grad, Pool, Party und einer giftigen Palme als Weihnachtsbaum, kommt zumindest bei mir kein richtiges Weihnachtsfeeling auf!
Es geht nicht nur mir so!
Viele der Backpacker würden jetzt lieber bei ihren Familien sein und ignorieren die Weihnachtszeit einfach und das obwohl Weihnachten hier mindestens genau so groß gefeiert wird wie bei uns!
Die Shopping Malls sind zauberhaft geschmückt, es riecht weihnachtlich, an jeder Ecke gibt es Angebote und Geschenkideen, überall rennen Kinder mit Weihnachtsmützen herum und der Weihnachtsmann nimmt ihre Wünsche entgegen...
Wenn es jetzt noch Glühweineis geben würde, wäre es perfekt :-D!
Auch hier artet das Geschenke kaufen in „Stress“ aus und die Menschen hetzen von Laden zu Laden. Ich bin froh als ich alles zusammen habe.
Liz hat sich für alle schwer ins Zeug gelegt und 2 Tage lang gekocht und Geschenke für alle Backpacker gekauft.
Am 24. ist es dann soweit und alle setzen sich in einem Kreis im Garten zusammen und genießen das gute Essen.
Obwohl alle auf feiern eingestellt sind und sich hübsch gemacht haben, verläuft der Abend außergewöhnlich ruhig und die Runde löst sich schon sehr früh auf.
Gerade als ich schlafen gehen möchte, versuchen ein paar Jungs, ein Mädel in den Pool zu schmeißen. Ich versuche noch sie zu „retten“, zu spät – sie landet im Pool. Kurzerhand schubse ich den Verursacher mit in den Pool.
Am nächsten Morgen finde ich beim Aufräumen im Garten eine Schüssel mit Reis (mit Reis kann man versuchen, nass gewordene Elektrogeräte zu retten).
Ich denke mir noch „Reis im Garten?!“ ups da hat wohl jemand sein Handy geschrottet und auf einmal schießt es mir heiß in Kopf und ich zähle 1 und 1 zusammen und jaaa tatsächlich – der junge Herr den ich in Pool geschubst hatte, hatte sein iPhone (zum Glück ein altes Modell) in der Tasche... (Dubel – hust!)
Das war nicht nur das einsamste Weihnachten, es war auch das teuerste...









Hier waren wir im Weihnachtswunderland:
Liz ganz schmerzfrei: Alle auf den Trailer hopp hopp !
10 Backpacker klettern auf den offenen Anhänger und los geht die 5min lustige Fahrt unterm wunderschönen Sternenhimmel. Ein 80-jähriger Nachbar von Liz schmückt sein gigantisches Grundstück jedes Jahr fürs gesamte Dorf. Eine märchenhafte Erfahrung:





Ein paar Tage später ist es soweit: Silvester!
Silvester gehört für mich eigentlich zu den wichtigsten Feiertagen – eigentlich! Denn diesmal weiß ich tatsächlich nicht wie 2018 das Jahr 2017 noch toppen soll...
Aber ich lasse mich einfach mal überraschen.
Nachdem das Outfit endlich ausgesucht ist und sich alle hübsch gemacht haben, geht es mit etwa 12 anderen Backpackern nach Perth ins Haus von Phil (Liz Freund).
Liz und Phil bleiben daheim um einen ruhigen Abend zu zweit verbringen.
Ein paar Karten- und Trinkspiele später, bestellen wir uns Taxis um in die Stadt zu fahren.
Ich fahre mit einem schwedischen Mädel, 3 Franzosen und einem Asiaten im ersten Taxi mit. Zwei weitere Taxis sind bereits auf dem Weg und Sandra und Dean versprechen, dass sie gleich im nächsten nachkommen werden.
Leider brauchen wir durch den Verkehr derart lange in die Innenstadt, dass wir 3 Minuten vor Mitternacht am „Swan River“ in Perth, ankommen.
Wir rennen los und kommen in letzter Sekunde an der Aussichtsplattform an.
Das Feuerwerk ist gigantisch und ich versuche es zu genießen.
Sandra und Dean haben es nicht mehr geschafft und sind in einem anderen Park ausgestiegen um anzustoßen und nicht im Taxi ins neue Jahr zu rutschen.
Genau eine Minute nach Mitternacht als Sandra verzweifelt versucht mich zu erreichen stürzt mein Handy ab – Softwarezusammensturz – schwarzer Bildschirm !
Ich höre die Nachrichten und Anrufe, kann aber nicht antworten.
Fantastisch und auf einmal sind auch noch der Asiate und einer der Franzosen verschwunden.
Ein paar andere unbekannte Franzosen kommen dazu und ab diesem Zeitpunkt wird sich ausschließlich und angeregt auf französisch unterhalten (wie sollte es auch anders sein). Ich frage einmal, zweimal nach um was es geht um mich etwas an der Unterhaltung zu beteiligen aber nach ein paar Minuten gebe ich es auf und meine Laune rutscht auf den Nullpunkt.
Silvester - „alleine“ in Perth – umgeben von Franzosen und mein Handy tot!
Und ich dachte Weihnachten war scheiße!
Als wir in der Innenstadt ankommen, diskutieren sich die Franzosen „zu tode“ und können sich nicht einigen wo es hin gehen soll. Ein paar der Gruppe wollen nicht weg gehen. Da ich nicht alleine in einen Club gehen möchte, laufen wir weiter stundenlang und planlos in der Stadt herum.
Gerade als ich dachte, das wars – das schlimmste Silvester ever – kommen wir auf eine unbefahrene Straße, auf der etwa 100-200 Personen tanzen.
Ein paar Inder haben eine Anlage aufgebaut und machen für alle auf der Straße Musik.
Nach einer Stunde tanzen ist der Spaß aber auch schon wieder vorbei, da die Franzosen heim wollen.
Inzwischen geht die Sonne auf und ein Blick auf meine Uhr, bevor ich mich ins Bett fallen lasse, sagt mir – es ist 6 Uhr Morgens!
Mein Bedarf an Backpackern aus unserem Nachbarland und vor allem der Sprache ist nach dieser Nacht für die nächsten Wochen gedeckt!!!



Trotz dass die Feiertage nicht gerade der Hit waren - wenn man mal den Vergleich zieht – 8 Monate Spaß, Freude und Abenteuer – dafür nehme ich gerne ein paar blöde Feiertage in Kauf :-)!
Und tatsächlich am nächsten Tag sieht die Welt schon wieder ganz anders aus und auch mein Handy lebt wieder nach einem Besuch im Handyladen.


Gleich 2 nette Spinnengeschichten

Morgens um halb 4 wach werden und nicht mehr schlafen können – das ist hier nichts Ungewöhnliches, denn um halb 4 geht in der Küche unter mir das Licht an und die ersten Backpacker richten sich lautstark für die Arbeit.
Blöd nur, wenn man eigentlich einen Tag frei hätte und ausschlafen könnte...
Alles hin und her wälzen hilft nix, also muss der Laptop herhalten. Pistazien knabbernd und das eine oder andere Youtube Video anschauend, bemerke ich plötzlich einen Schatten an meinem Stoffkleiderschrank.
Etwas näher ran und mein Alptraum wird Realität: eine Wolf Spider!
Das sehr schnelle Tier wird durch mich aufgeschreckt und flitzt – wie sollte es auch anders sein – direkt auf mein Bett und bleibt auf meinem Kopfkissen sitzen!
Einen Gänsehautschauer nach dem anderen bekämpfend, schnappe ich mir kurzerhand meinen Flip Flop und erlöse das gute Tier.
Als ich ihre Reste von meinem Kopfkissen „kratze“, fällt eines ihrer Beine direkt neben mein Kopfkissen * SCHAUDER *
Ich habe genug und packe mein Moskitonetz aus.
JA – nach dieser Aktion habe ich mich entschlossen MIT Moskitonetz IM Haus zu schlafen!
Als ich Liz ein paar Stunden später die Spinne zeige bekommt sie einen Lachanfall und meint nur: Du ziehst die Viecher echt magisch an, du solltest dir eine als Haustier zulegen!
THANKS BUT NO THANKS :-D!



Am nächsten Tag heißt es wieder „ran glotzen“ auf der Hühnerfarm.
In der Mittagspause unterhalte ich mich gerade mit einer Kollegin am Esstisch, als mir ein sich bewegenden Schatten am Boden auffällt. Schnell überprüft – es ist nur ein dunkler Fussel und der Wind.
So ganz paranoid musst du dann doch nicht sein, sag ich noch zu mir selbst, als meine Kollegin plötzlich ein todernstes Gesicht macht, aufspringt und ganz streng zu mir meint: NICHT BEWEGEN! Ich lache zuerst, doch als ich sehe wie sie anfängt die Küchenrolle abzurollen und noch einmal sagt - nicht bewegen - wird mir anders und sitze stocksteif wie ein Idiot da.
Ein unangenehmer Schlag auf meine Schulter später und sie demonstriert mir grinsend ihren Fang – eine Spinne!

Spätestens nach der Aktion ist klar:
Es ist nicht nur so ein Liz-Spruch – ich ziehe die Viecher wirklich magisch an!
Warum kann das nicht mit schöneren Dingen der Fall sein? Zum Beispiel Hundewelpen... Geld auf der Straße finden... im Lotto gewinnen... Männer die ich toll finde...
Naja, man kann sichs halt nicht aussuchen :-D!

Besuch
Nach einigen Monaten der Rundreise hat sich Sebastian für Anfang Januar wieder angekündigt.
Ich sitze gerade draußen mit Dean (Sandras Freund) als wir Autotüren hören und ein bärtiger Sebastian auftaucht und uns nach über 4 Monaten gut gelaunt begrüßt.
Und er hat noch jemanden mitgebracht – Max ein Freund von ihm auch aus Bayern. Max verbringt nach einem 3 Wochen-Besuch seine letzten Tage inkl. seines Geburtstags bei uns. Es wird lecker gekocht und gefeiert was das Zeug hält.
Da Sandra und Dean ebenfalls abreisen, genießen wir jeden Moment zusammen (bei der Hühnerfarm habe ich mich für die paar Tage abgemeldet).
Doch ein Abend wird mir besonders in Erinnerung bleiben...
Ich stehe gerade in meinem Zimmer, als ich jemand Schlange rufen höre.
Wie von einer Tarantel gestochen raße ich die Treppen runter in den Garten und da ist sie: „Meine“ erste wilde Giftschlange!
Das Tier ist recht klein, viell. 30cm lang und sieht aus wie eine Babytigerschlange. Sicher ist sich jedoch keiner.
Liz ist völlig baff – es handelt sich um die erste Giftschlange die sie jemals auf ihrem Grundstück gesehen hat. Liz füttert immer sogenannte Blauzungenskinke (Echsen) mit Gemüse – die Tierchen sind selber giftig, aber langsam und praktisch denn sie fressen angeblich Babygiftschlangen.
Fakt ist: Babygiftschlangen sind genauso gefährlich wie die ausgewachsenen Exemplare, denn sie kontrollieren bei einem Biss die Giftmenge noch nicht, die sie abgeben. D.h. man bekommt die volle Ladung ab.
Da Lilly (Liz Hund) nicht gerade zu den intelligentesten Wesen gehört (offen gesagt der dümmste Hund ist, den ich je gesehen habe / trotzdem natürlich zuckersüß) und wir Backpacker haben, die im Garten zelten und dort im Dunkeln herum laufen, wird überlegt die Schlange zu töten...
Ich mag Schangen eigentlich, allerdings geht hier ganz klar die Sicherheit vor.
Nach einigem hin und her diskutieren ist man sich einig. Die Schlange muss sterben.
Ich gehe in die Küche und hole das größte Messer das ich finden kann...
Die Details erspare ich euch! RIP kleine Schlange...



Nach einigen Tagen ist es dann soweit – es heißt Abschied von meinen Freunden nehmen. Zuerst von unserem „Neuzugang“ Max und dann von Sandra und Dean.



Sebastian bleibt noch ein paar Tage länger und schafft es zum Glück mich auf andere Gedanken zu bringen. Doch auch von ihm muss ich mich am Wochenende darauf verabschieden. Zum Abschied gehts aber erst mal noch gemeinsam auf eine Buschparty.





Am nächsten Morgen heißt es dann "See u later"...

Nach so langer Zeit plötzlich wieder „alleine“ zu sein, ist gewöhnungsbedürftig und fällt mir recht schwer.
Liz gibt Abends ihr Bestes um mich aufzumuntern und schafft es einfach immer wieder mit ihrer knallharten „leckmichamarsch“-Art zum lachen zu bringen. Die gute Liz weiß einfach wie man auf andere Gedanken kommt!
Egal wie durchgeknallt und extrem sie sein mag – Ihr Herz ist einfach großartig und dafür liebe ich sie!

Am nächsten Tag auf der Hühnerfarm komme ich gerade aus der Umkleide, als ich
von einem älteren Herren den ich noch nie zuvor gesehen habe, aufgehalten werde.
Haben Sie etwas getrunken werde ich gefragt. Ich brauche einen Moment bis ich kapiere, dass es um Alkohol geht. Ich muss grinsen – es ist 5:45 Morgens – ernsthaft?
Außer Kaffe nichts meine ich freundlich.
Mir wird ein Alkoholtest entgegen gehalten und ich muss tatsächlich – auf einer Hühnerfarm – in Australien – den allerersten Alkoholtest meines Lebens machen UM 6 UHR MORGENS an einem MITTWOCH!!!!
Meine Meinung dazu: Führt gescheite Drogentests ein, da ist die Erfolgsquote höher! Allerdings würden dann vermutlich 50% der Backpacker entlassen werden...
Keiner der Backpacker, nicht mal die Jüngsten sind so verrückt, dass sie unter der Woche soooo trinken, dass sie am nächsten Morgen noch Restalkohol haben. Also entweder Samstag Morgen oder Montag Morgen testen oder bleiben lassen.

6 Monate Hühnerfarm...
neigen sich dem Ende. In bereits 2 Wochen ist es soweit.
Ich habe mich inzwischen auf einige Jobs beworben, Anzeigen geschaltet, über Facebook gesucht – erfolglos. Zu viele Backpacker, zu wenig Jobs!
Leider ist das mit den Jobs wie mit den Spinnen... ich ziehe die Verrückten an und das leider nicht zu knapp!
Von 25.000$ für Sex, bei einem Start-Up als persönliche Assistentin helfen (musste natürlich erstmal mein Sternzeichen nennen, damit der Chef weiß ob es passt :-DDD) bis hin zum Füße anbeten und verwöhnen lassen ist alles dabei, selbst ein Stalker, welcher mich tagelang mit Nachrichten vollgespamt hat und den ich überall sperren musste...

Ich habe mich daher entschlossen vorerst in Woodridge zu bleiben und wieder mit Liz zu arbeiten. Wenn sich partout keine Tür öffnen will, wird das seinen Grund haben und ich halte die Füße erst mal still.

2 Wochen später ist es geschafft – mein Farmwork ist zu Ende!
Mein letzter Tag geht sehr entspannt und schnell vorbei.
Ausgerechnet am letzten Tag fällt die „Eierwaschanlage“ aus und ich werde zum Eierwaschen geschickt. Den ganzen Tag Eier mit dem Wasserschlauch abspritzen . Es gibt wirklich Schlimmeres :-DDD! Fröhlich tanze ich zum Abschied in den Verpackungsraum und umarme meine Kolleginnen.
Morgens nicht mehr um 5 Uhr aufzustehen, nicht mehr den ekelhaften Eiergeruch in der Nase zu haben, keine 60 Std Woche mehr... ich fasse es nicht! 6 Monate Hühnerfarm – ich habe es geschafft!!!
Der Abschied von Gang ist besonders herzlich und wer hätte es gedacht – ich werde sie tatsächlich vermissen!
Und mit was ich nun überhaupt nicht gerechnet habe - sogar die Managerin kommt zu mir, bedankt sich bei mir und umarmt mich (hab mich tatsächlich bei dem Gedanken ertappt, ob sie das bei jedem macht...).
Als sie fragt was ich jetzt vorhabe und ich ihr erzähle, dass ich seit 2 Wochen erfolglos in ganz Australien nach Arbeit suche, schnappt sie einen Zettel und schreibt mir Adresse und Kontaktperson einer Hühnerfarm in New South Wales auf und wünscht mir alles Gute. Wieder eine Tür die aufgegangen ist... wer weiß wer weiß... Sydney ist und bleibt meine Herzensstadt, denn hier habe ich mich zum ersten Mal wirklich FREI gefühlt!
Auch die Chefin des Personalbüros Candice (der ich zu verdanken habe, dass ich damals überhaupt in die Verpackung kam) umarmt mich innig und bietet mir bereits das 2. Mal in dieser Woche an, dass ich sobald ich mein second year visa habe für weitere 6 Monate zurück kommen kann, wenn ich möchte.
Na immerhin, wenn alle Stricke reißen, weiß ich wo ich ab Ende März wieder arbeiten kann :-DDD!!!

Und wieder einmal zeigt sich mir:
Wenn es nicht weiter geht – stehen bleiben - atmen nicht vergessen und abwarten – eine Tür öffnet sich immer, man muss nur für alle Richtungen offen sein!




Ende...
das hier ist mein letzter Blog und ich möchte mich herzlich für das viele positive Feedback bedanken! Es hat mir unglaublich Spaß gemacht, aber ich habe einfach nicht mehr die Zeit um weiter zu schreiben.

Bin ich nicht gerade am arbeiten werde ich mich im nächsten Jahr komplett auf meine Zukunft konzentrieren!



Wer wissen möchte wie es mir geht, darf sich gerne jederzeit bei mir melden!
Freue mich immer über eine nette WhatsApp oder eine E-Mail.

Alles liebe, eure Saphi

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