Mittwoch, 24. Mai 2017
Barwon Heads
saphimal, 19:43h
Nach langer Zeit mal wieder in einem richtigen Bett schlafen, was für ein traumhaftes Gefühl. Ich möchte am liebsten gar nicht aufstehen und knuddel mich noch eine Weile in meine Bettdecke. Irgendwann quäle ich mich aus dem bequemen Bett und sehe auf die Uhr: 7:30Uhr - das darf doch nicht wahr sein!!! Jeden Morgen werde ich zwischen 6 und 8 wach, seit ich in Australien bin... Warum ist das daheim nicht so? Daheim wird der Wecker 10mal auf Schlummern gedrückt und weitergepennt und selbst um 11 Uhr Morgens laufe ich noch wie ein Zombie durch die Gegend und hier? Egal wann ich ins Bett gehe - um spätestens 8 bin ich wach.... Wütend über mich selber, lege ich mich noch einmal ins Bett und ziehe die Decke über den Kopf, aber das war es mit Schlafen und ich stehe knurrend auf.
Erst mal einen leckeren Tee machen und wach werden (mit einem Wasserkocher geht das ja sooo fix) ... und dann muss natürlich unbedingt die mega Dusche eingeweiht werden *yipieeeh* :-)!
Da Dean und Pen gegen Mittag immer noch nicht da sind, fahre ich nach Point Lonsdale und schaue mir dort den wunderschönen Leuchtturm an. Leuchttürme stehen für mich irgendwie für Freiheit und Heimat zugleich...


Nach einem wunderschönen Spaziergang am Strand, geht es zurück nach Barwon Heads. Auf dem Rückweg beginnt es zu regnen und ich bin froh als ich wieder "daheim" ankomme.
Immer noch niemand da... Dann gibt es jetzt eben Rotwein, den ich mir auf dem Rückweg noch schnell gekauft habe und Pasta mit Thunfisch. Komme mir wie in Italien vor :-).
Nach dem Essen mache ich mir dann aber doch etwas Sorgen um Dean und Pen, denn so wie ich sie verstanden hatte, wollten sie eigentlich nur den gestrigen Abend bei Freunden verbringen...
Nach weiteren 2 Stunden warten, kommen die beiden endlich wohlbehalten und fröhlich zurück und fragen mich ob ich Lust habe, mit in einen Pub zu kommen.
Selbstverständlich habe ich die und los geht's.
Wir verbringen einen sehr lustigen Abend bei Billard, Pizza und Bier und ich lerne unter anderem ein Mädel aus Slowenien kennen, die vor ein paar Jahren nach Australien ausgewandert ist. Faszinierend und vielleicht mache ich das ja auch noch?! :-DDD...

Mein innerer Wecker weckt mich natürlich am nächsten Morgen trotz Kater, wieder früh um 7 Uhr, aber diesmal schaffe ich es noch mal einzuschlafen.
Gegen Mittag nach einer erfrischenden Dusche, geht es dann mit dem Boot raus aufs Meer angeln. Dean bringt mir bei, wie man das Motorboot steuert und lässt mich sogar fahren. Ein tolles Gefühl (und wir sind nicht gekentert!!!). Das Thema "Meeresbewohner mögen mich nicht, hatte ich ja schon mal angesprochen...
Leider war es diesmal nicht anders und wir holten nur einen einzigen, kleinen und essbaren Fisch aus dem Wasser (was Dean zuvor wohl noch nie passiert ist)... Alles andere, was an der Angel hing war bissig und ungenießbar und musste wieder (mit dem Handtuch angefasst) ins Meer entlassen werden. An wem das wohl lag? :-D
Frustriert entschuldigt er sich bei mir und meint, dass wir das auf jeden Fall wiederholen müssen.

Nachdem das Boot in der Waschanlage von Dean abgespritzt wurde, treffen wir plötzlich auf eine Freundin von Dean, die Pen kurzerhand zum einkaufen entführt.
Kurze Zeit später ist das ganze Haus voll mit Freunden von Dean und Pen und ein riesiges Grillfest beginnt. Es gibt sooooo viele leckere Dinge zu essen *traumhaft*!!!
Nach kurzer Zeit sind alle betrunken und die Party nimmt ihren Lauf, mit vielen lustigen Videos für meine Familie die alle eine Aussage hatten: "Kommt nach Australien" :-)!
Nach und nach bringen ich und Pen die Leute ins Bett...
Da wir noch fit sind feiern wir bis morgens um 4 Uhr mit Pfefferminztee weiter (mein Geheimtipp: wenn man seine Grenze erreicht hat - Contratrinken mit Tee gegen den Kater).
Doch irgendwann hat auch der schönste Abend ein Ende und ich falle wie tot ins Bett.
Eine halbe Std später höre ich Pen aus dem Schlafzimmer kommen und in der Küche kochen... da scheint jemand Hunger bekommen zu haben :-D!
Zerknittert vom wenigen schlafen, stehe ich um 9 auf und werde von Dean und Pen lachend begrüßt.
Rein theoretisch wollte ich heute ja abreisen, aber wie gesagt nur rein theoretisch...
Nach ein paar Fitness Einheiten mit Pen gegen den Kater, falle ich kaputt auf die Couch und entspanne den restlichen Tag.


Zu Pen habe ich eine ganz besondere Freundschaft in den letzten Tagen aufgebaut und nicht nur einmal höre ich von ihr, wie sehr sie mich vermissen wird...
Als wir über meine Abreise am nächsten Tag sprechen, fragt Dean plötzlich, wie lange mein Trip denn ungefähr gehen wird und was ich danach vorhabe...
Als ich den beiden sage, dass ich noch keine genaue Vorstellung habe, aber auf jeden Fall nach meiner Reise arbeiten möchte, bieten sie mir an, dass ich bei ihnen in ihrem neuen Haus wohnen kann und dort in der Gegend arbeiten kann. Anscheinend gibt es dort sehr viel Farmarbeit und es dürfte kein Problem für mich sein, dort einen Job zu finden.
Noch völlig perplex von ihrem Angebot, sucht Dean bereits nach einem Billigflug von Brisbane nach Melbourne für mich.
Die beiden möchten mich dann sogar am Flughafen abholen...
Was das bedeutet ist klar, ich habe hier in Australien tatsächlich eine Familie gefunden und werde Ende Juli / Anfang August (wenn meine Reise eigentlich zu Ende wäre) nach Melbourne fliegen um bei den beiden zu leben. Wie sehr ich mich darüber freue und vor allem darauf freue, kann ich nicht in Worte fassen...
Abschied auf Zeit
Mein letzter Morgen in diesem wunderschönen Haus beginnt etwas zerknirscht.
Das "gute, alte" Miststück von Liebeskummer, hat mich die Nacht über in seinen Fängen gehabt und mich nicht wirklich schlafen lassen.
Erschöpft und müde beginne ich das Haus zu putzen.
Als ich fertig bin, kommen Dean und Pen gerade heim und Dean checkt noch ein paar Sachen an meinem Auto.
Noch schnell den Wasserkanister auffüllen und dann heißt es "see you later" - in Australien wird das immer zum Abschied gesagt, egal ob man sich noch mal sieht oder nicht - .... Aber in meinem Fall, heißt es das zum Glück tatsächlich, denn spätestens August werde ich Dean und Pen wieder sehen und umarmen können :-)! Dean freut sich schon aufs gemeinsame Angeln... (Ich wollte ihm die Hoffnung nicht nehmen, bin mir aber sicher, dass die zweite Runde auch nicht viel erfolgreicher werden wird :-DDD!)
Als ich losfahre und zum Abschied winke, merke ich bereits ein leichtes ziehen im Hals und mir schwant Böses...
Auf geht's nach Anglesea
Hier soll es einen Golfplatz geben, auf dem häufig Kängurus zu finden sind.
Da mein erstes Känguru ein Fake war (war "nur" ein "Black Wallaby") wird es auch endlich mal Zeit diesen hübschen Genossen zu begegnen.
Ohne große Schwierigkeiten finde ich den Golfplatz und werde prompt von einer ganzen Herde Kängurus begrüßt.
Sehr große und neugierige Tiere. Ein einzelnes hopst zu mir und betrachtet mich misstrauisch und springt nach ein paar Sekunden wieder weg.
Nachdem ich fasziniert ein paar Fotos geschossen habe, geht es auch schon wieder weiter, da ich mich von Minute zu Minute bescheidener fühle...

Next stop: Great Ocean Road!
Als ich in Kennett River ankomme, geht es mir überhaupt nicht mehr gut und ich bin froh als ich endlich den Campingplatz finde. 31$/Nacht...... bekomme ich dafür ein Hotelzimmer oder wie schaut es aus???
Nix da, natürlich nicht, aber dafür ist der Campingplatz komplett leer und ich habe die warme Küche, in der es unglaublich ekelhaft nach altem Essen riecht, für mich alleine.
2 Kannen Tee reichen leider nicht mehr aus um die Erkältung zu stoppen und ich lege mich krank und frustriert ins Auto.
Die Nacht wird der Horror, aber ich merke schnell, dass es sich wirklich nur um eine einfache Erkältung handelt. Nach ein paar Tassen Tee und zwei Ibus zum Frühstück fühle ich mich fit genug, die Koalas zu suchen, wegen denen ich auf diesen teuren Campingplatz gefahren bin.
Tatsächlich ist es in Australien mittlerweile sehr schwer, auf wilde Koalas zu treffen.
Es gibt leider immer weniger von ihnen, zum einen weil ihr Lebensraum immer kleiner wird und viele Farmer die Eukalyptusbäume abholzen, zum anderen greift wohl seit ein paar Jahren eine unerforschte Krankheit um sich, die die "Kleinen" tötet. Kennett River an der Great Ocean Road, ist tatsächlich noch einer der wenigen Orte, an dem man die Möglichkeit hat, wilde Koalas zu beobachten.
Der freundliche Mann von der Rezeption, hat mir auf einem Plan des Campingplatzes markiert, wo die Koalas zu finden sind.
Als ich mich auf den Weg dorthin mache, kommen mir schon lauter Asiaten mit ihren Kameras und Selfie-sticks entgegen gelaufen und ich weiß, dass ich richtig bin.
Tatsächlich sehe ich zwei Stück im Baum über mir. Sie schlafen und sehen unglaublich friedlich aus.
Nachdem ich ein paar Bilder geschossen habe, mache ich mich auf den Weg Richtung Apollo Bay, denn hier soll es noch wilde Kängurus am Strand geben.
In Apollo Bay angekommen ist von Kängurus weit und breit keine Spur.
Da es mir inzwischen wieder deutlich schlechter geht und ich nicht fit genug bin um am Strand nach ihnen zu suchen, entscheide ich mich weiterzufahren zu den 12 Aposteln.
Eine wirklich beeindruckende Kulisse.
Zwischen tosendem Wellen, ragen die Felsen aus dem Meer heraus.

Es sind schon lange keine 12 Felsen mehr, aber das macht nichts und interessiert auch keinen der vielen Touristen. Ich kämpfe mich zwischen ihnen durch, um auch ein paar schöne Bilder machen zu können und trete relativ schnell den Rückweg zum Auto an.
Mittlerweile geht es mir überhaupt nicht mehr gut und ich entscheide mich schnellstmöglich zum nächsten kostenlosen Campingplatz fahren.
Mit schnellstmöglich, meinte ich ja eigentlich nicht zu schnell... aber wenn es mit 100km/h leicht den Abhang auf einem großen breiten Highway runter geht und man dann noch etwas neben der Spur ist wie ich, merkt man dann doch nicht rechtzeitig, wenn das Tachometer von 100km/h auf 120/ km h rutscht...
Zumindest nicht rechtzeitig um das Auto auf der anderen Straßenseite zu bemerken, was mich natürlich prompt gefilmt hat.
Bei uns wäre das kein Hals und Beinbruch, hier wird es mich mindestens 200 $ kosten.
Fluchend wie ein Rohrspatz fahre ich weiter und komme völlig erschöpft bei dem kostenlosen Campingplatz bzw Parkplatz an.
Ich schaue noch einen Film, esse etwas und schlafe dann erschöpft ein. Die Nacht wird nicht besser als die davor und ziemlich krank wache ich irgendwann gegen 10:30 Uhr auf.
Da ich nichts mehr zum Essen habe, muss ich notgedrungen zum nächsten Supermarkt fahren.
Nach zwei Ibus geht es mir deutlich besser und ich genieße meinen Einkauf bei Aldi.
Nach etwa 1,5 Stunden Fahrt, komme ich beim nächsten kostenlosen Campingplatz an.
Ich lasse es mir gutgehen und gönne mir eine leckere Avocado mit frischer Zitrone.
Irgendwann später, muss ich mal für größere Mädels und begebe mich zu den öffentlichen Toiletten des Campingplatzes. Mittlerweile ist es stockdunkel und ich suche verzweifelt den Lichtschalter... Es gibt keinen!
Selbst durch die geschlossene Nase, nehme ich den strengen Geruch des Plumpsklos war. Als ich Ausschau nach Klopapier halte, muss ich feststellen, dass es auch kein Klopapier gibt.
Ich öffne den Klodeckel und mir flattern ein paar Insekten entgegen.
Angewidert verlasse ich schnell die "Toilette" und begebe mich zurück zum Auto. Was nun? "Campermate" (eine tolle App) sei Dank, sehe ich, dass die nächste öffentliche Toilette, nicht weit von mir entfernt ist und mache mich auf den Weg dorthin.
Was für eine Freude, es gibt Strom, Licht, Seife, ein Waschbecken und eine Toilette mit Spülung - ein Traum!
Glücklich setze ich mich hin und während ich voll dabei bin, geht das Licht plötzlich aus.
Ich winke wild mit den Händen, doch es passiert nichts...
Es hilft alles nichts ich muss aufstehen und zum Lichtschalter gehen. Da es schon mitten in der Nacht ist, kommt zum Glück niemand rein. Nächster Versuch - ich setze mich wieder genüsslich auf die Toilette, gleiches Spiel, nach ein paar Sekunden geht das Licht wieder aus...
Ziemlich angenervt verrichte ich mein Geschäft im Dunklen...
Mal ganz ehrlich, wie schnell kackt so ein "Standard Australier" eigentlich?
Ist es zuviel verlangt, zumindest eine Minute Zeit dafür zu bekommen??? MIT LICHT???? Ich bin doch kein Vogel und scheiße im fliegen...
Trotzdem sehr glücklich und erleichtert, kehre ich zum Auto zurück und fahre etwa eine Minute zu meinem Campingplatz zurück.
Wieder dort angekommen, möchte ich mir etwas zu trinken machen, was sich als sehr schwierig erweist, denn mir fällt prompt der Decke der Sprudelflasche zu Boden.
Man sollte jetzt meinen, dass das in einem kleinen Auto kein Problem ist und man ihn gleich wieder findet, nicht so bei mir...
Nach etwa fünf Minuten Suche mit dem Handylicht, reicht es mir und ich hole die Taschenlampe.
Während ich den Boden ableuchte, merke ich plötzlich, wie sich etwas neben meinem Gesicht bewegt...
Direkt neben meinem Gesicht seilt sich plötzlich eine Spinne ab.
Einen sehr lauten Schreianfall inkl. Panikattacke später, bei dem ich vor lauter Schreck sogar meine Taschenlampe durchs komplette Auto schmeiße, komme ich zur Besinnung und mache mit meinem Handy Licht.
Die Spinne ist mittlerweile auf meinem Handtuch gelandet und sieht wirklich nicht sehr freundlich aus.
Ich nehme all meinen Mut zusammen und zerquetsche sie zwischen Taschentuch und Mülltüte und schmeiße alles vor die Tür, mein teures Reisehandtuch inklusive.
Völlig fertig nach der Aktion gönne ich mir einen Whisky Cola mit frischer Zitrone und eine Zigarette.
Während ich vor dem Auto stehe und rauche, höre ich ein Knacken... dann ein Rascheln... etwas fällt direkt vor mir auf den Boden und ich rufe laut "Hallo" (typisches und völlig dämliches Verhalten, wie in einem Horrorfilm, bei dem die hübsche Blondine, die ängstlich "Hallo" ruft, als nächstes abgemurkst wird :-DDD)... Ich lache über meine eigene Blödheit und krame meine Taschenlampe aus der Jacke, um alles abzuleuchten, als wieder etwas vor mir auf den Boden fällt. Es ist ein kleiner Ast. Ich leuchte in den Baum über mir und mich glotzt verschrocken eine Opossum Familie an, die keine 2 Meter über mir eine kleine Party zu feiern scheint.
Ich schimpfe die beiden aus und verziehe mich wieder in mein Auto.
Für heute habe ich definitiv genug von Viechern!

Erst mal einen leckeren Tee machen und wach werden (mit einem Wasserkocher geht das ja sooo fix) ... und dann muss natürlich unbedingt die mega Dusche eingeweiht werden *yipieeeh* :-)!
Da Dean und Pen gegen Mittag immer noch nicht da sind, fahre ich nach Point Lonsdale und schaue mir dort den wunderschönen Leuchtturm an. Leuchttürme stehen für mich irgendwie für Freiheit und Heimat zugleich...


Nach einem wunderschönen Spaziergang am Strand, geht es zurück nach Barwon Heads. Auf dem Rückweg beginnt es zu regnen und ich bin froh als ich wieder "daheim" ankomme.
Immer noch niemand da... Dann gibt es jetzt eben Rotwein, den ich mir auf dem Rückweg noch schnell gekauft habe und Pasta mit Thunfisch. Komme mir wie in Italien vor :-).
Nach dem Essen mache ich mir dann aber doch etwas Sorgen um Dean und Pen, denn so wie ich sie verstanden hatte, wollten sie eigentlich nur den gestrigen Abend bei Freunden verbringen...
Nach weiteren 2 Stunden warten, kommen die beiden endlich wohlbehalten und fröhlich zurück und fragen mich ob ich Lust habe, mit in einen Pub zu kommen.
Selbstverständlich habe ich die und los geht's.
Wir verbringen einen sehr lustigen Abend bei Billard, Pizza und Bier und ich lerne unter anderem ein Mädel aus Slowenien kennen, die vor ein paar Jahren nach Australien ausgewandert ist. Faszinierend und vielleicht mache ich das ja auch noch?! :-DDD...

Mein innerer Wecker weckt mich natürlich am nächsten Morgen trotz Kater, wieder früh um 7 Uhr, aber diesmal schaffe ich es noch mal einzuschlafen.
Gegen Mittag nach einer erfrischenden Dusche, geht es dann mit dem Boot raus aufs Meer angeln. Dean bringt mir bei, wie man das Motorboot steuert und lässt mich sogar fahren. Ein tolles Gefühl (und wir sind nicht gekentert!!!). Das Thema "Meeresbewohner mögen mich nicht, hatte ich ja schon mal angesprochen...
Leider war es diesmal nicht anders und wir holten nur einen einzigen, kleinen und essbaren Fisch aus dem Wasser (was Dean zuvor wohl noch nie passiert ist)... Alles andere, was an der Angel hing war bissig und ungenießbar und musste wieder (mit dem Handtuch angefasst) ins Meer entlassen werden. An wem das wohl lag? :-D
Frustriert entschuldigt er sich bei mir und meint, dass wir das auf jeden Fall wiederholen müssen.

Nachdem das Boot in der Waschanlage von Dean abgespritzt wurde, treffen wir plötzlich auf eine Freundin von Dean, die Pen kurzerhand zum einkaufen entführt.
Kurze Zeit später ist das ganze Haus voll mit Freunden von Dean und Pen und ein riesiges Grillfest beginnt. Es gibt sooooo viele leckere Dinge zu essen *traumhaft*!!!
Nach kurzer Zeit sind alle betrunken und die Party nimmt ihren Lauf, mit vielen lustigen Videos für meine Familie die alle eine Aussage hatten: "Kommt nach Australien" :-)!
Nach und nach bringen ich und Pen die Leute ins Bett...
Da wir noch fit sind feiern wir bis morgens um 4 Uhr mit Pfefferminztee weiter (mein Geheimtipp: wenn man seine Grenze erreicht hat - Contratrinken mit Tee gegen den Kater).
Doch irgendwann hat auch der schönste Abend ein Ende und ich falle wie tot ins Bett.
Eine halbe Std später höre ich Pen aus dem Schlafzimmer kommen und in der Küche kochen... da scheint jemand Hunger bekommen zu haben :-D!
Zerknittert vom wenigen schlafen, stehe ich um 9 auf und werde von Dean und Pen lachend begrüßt.
Rein theoretisch wollte ich heute ja abreisen, aber wie gesagt nur rein theoretisch...
Nach ein paar Fitness Einheiten mit Pen gegen den Kater, falle ich kaputt auf die Couch und entspanne den restlichen Tag.


Zu Pen habe ich eine ganz besondere Freundschaft in den letzten Tagen aufgebaut und nicht nur einmal höre ich von ihr, wie sehr sie mich vermissen wird...
Als wir über meine Abreise am nächsten Tag sprechen, fragt Dean plötzlich, wie lange mein Trip denn ungefähr gehen wird und was ich danach vorhabe...
Als ich den beiden sage, dass ich noch keine genaue Vorstellung habe, aber auf jeden Fall nach meiner Reise arbeiten möchte, bieten sie mir an, dass ich bei ihnen in ihrem neuen Haus wohnen kann und dort in der Gegend arbeiten kann. Anscheinend gibt es dort sehr viel Farmarbeit und es dürfte kein Problem für mich sein, dort einen Job zu finden.
Noch völlig perplex von ihrem Angebot, sucht Dean bereits nach einem Billigflug von Brisbane nach Melbourne für mich.
Die beiden möchten mich dann sogar am Flughafen abholen...
Was das bedeutet ist klar, ich habe hier in Australien tatsächlich eine Familie gefunden und werde Ende Juli / Anfang August (wenn meine Reise eigentlich zu Ende wäre) nach Melbourne fliegen um bei den beiden zu leben. Wie sehr ich mich darüber freue und vor allem darauf freue, kann ich nicht in Worte fassen...
Abschied auf Zeit
Mein letzter Morgen in diesem wunderschönen Haus beginnt etwas zerknirscht.
Das "gute, alte" Miststück von Liebeskummer, hat mich die Nacht über in seinen Fängen gehabt und mich nicht wirklich schlafen lassen.
Erschöpft und müde beginne ich das Haus zu putzen.
Als ich fertig bin, kommen Dean und Pen gerade heim und Dean checkt noch ein paar Sachen an meinem Auto.
Noch schnell den Wasserkanister auffüllen und dann heißt es "see you later" - in Australien wird das immer zum Abschied gesagt, egal ob man sich noch mal sieht oder nicht - .... Aber in meinem Fall, heißt es das zum Glück tatsächlich, denn spätestens August werde ich Dean und Pen wieder sehen und umarmen können :-)! Dean freut sich schon aufs gemeinsame Angeln... (Ich wollte ihm die Hoffnung nicht nehmen, bin mir aber sicher, dass die zweite Runde auch nicht viel erfolgreicher werden wird :-DDD!)
Als ich losfahre und zum Abschied winke, merke ich bereits ein leichtes ziehen im Hals und mir schwant Böses...
Auf geht's nach Anglesea
Hier soll es einen Golfplatz geben, auf dem häufig Kängurus zu finden sind.
Da mein erstes Känguru ein Fake war (war "nur" ein "Black Wallaby") wird es auch endlich mal Zeit diesen hübschen Genossen zu begegnen.
Ohne große Schwierigkeiten finde ich den Golfplatz und werde prompt von einer ganzen Herde Kängurus begrüßt.
Sehr große und neugierige Tiere. Ein einzelnes hopst zu mir und betrachtet mich misstrauisch und springt nach ein paar Sekunden wieder weg.
Nachdem ich fasziniert ein paar Fotos geschossen habe, geht es auch schon wieder weiter, da ich mich von Minute zu Minute bescheidener fühle...

Next stop: Great Ocean Road!
Als ich in Kennett River ankomme, geht es mir überhaupt nicht mehr gut und ich bin froh als ich endlich den Campingplatz finde. 31$/Nacht...... bekomme ich dafür ein Hotelzimmer oder wie schaut es aus???
Nix da, natürlich nicht, aber dafür ist der Campingplatz komplett leer und ich habe die warme Küche, in der es unglaublich ekelhaft nach altem Essen riecht, für mich alleine.
2 Kannen Tee reichen leider nicht mehr aus um die Erkältung zu stoppen und ich lege mich krank und frustriert ins Auto.
Die Nacht wird der Horror, aber ich merke schnell, dass es sich wirklich nur um eine einfache Erkältung handelt. Nach ein paar Tassen Tee und zwei Ibus zum Frühstück fühle ich mich fit genug, die Koalas zu suchen, wegen denen ich auf diesen teuren Campingplatz gefahren bin.
Tatsächlich ist es in Australien mittlerweile sehr schwer, auf wilde Koalas zu treffen.
Es gibt leider immer weniger von ihnen, zum einen weil ihr Lebensraum immer kleiner wird und viele Farmer die Eukalyptusbäume abholzen, zum anderen greift wohl seit ein paar Jahren eine unerforschte Krankheit um sich, die die "Kleinen" tötet. Kennett River an der Great Ocean Road, ist tatsächlich noch einer der wenigen Orte, an dem man die Möglichkeit hat, wilde Koalas zu beobachten.
Der freundliche Mann von der Rezeption, hat mir auf einem Plan des Campingplatzes markiert, wo die Koalas zu finden sind.
Als ich mich auf den Weg dorthin mache, kommen mir schon lauter Asiaten mit ihren Kameras und Selfie-sticks entgegen gelaufen und ich weiß, dass ich richtig bin.
Tatsächlich sehe ich zwei Stück im Baum über mir. Sie schlafen und sehen unglaublich friedlich aus.
Nachdem ich ein paar Bilder geschossen habe, mache ich mich auf den Weg Richtung Apollo Bay, denn hier soll es noch wilde Kängurus am Strand geben.
In Apollo Bay angekommen ist von Kängurus weit und breit keine Spur.
Da es mir inzwischen wieder deutlich schlechter geht und ich nicht fit genug bin um am Strand nach ihnen zu suchen, entscheide ich mich weiterzufahren zu den 12 Aposteln.
Eine wirklich beeindruckende Kulisse.
Zwischen tosendem Wellen, ragen die Felsen aus dem Meer heraus.

Es sind schon lange keine 12 Felsen mehr, aber das macht nichts und interessiert auch keinen der vielen Touristen. Ich kämpfe mich zwischen ihnen durch, um auch ein paar schöne Bilder machen zu können und trete relativ schnell den Rückweg zum Auto an.
Mittlerweile geht es mir überhaupt nicht mehr gut und ich entscheide mich schnellstmöglich zum nächsten kostenlosen Campingplatz fahren.
Mit schnellstmöglich, meinte ich ja eigentlich nicht zu schnell... aber wenn es mit 100km/h leicht den Abhang auf einem großen breiten Highway runter geht und man dann noch etwas neben der Spur ist wie ich, merkt man dann doch nicht rechtzeitig, wenn das Tachometer von 100km/h auf 120/ km h rutscht...
Zumindest nicht rechtzeitig um das Auto auf der anderen Straßenseite zu bemerken, was mich natürlich prompt gefilmt hat.
Bei uns wäre das kein Hals und Beinbruch, hier wird es mich mindestens 200 $ kosten.
Fluchend wie ein Rohrspatz fahre ich weiter und komme völlig erschöpft bei dem kostenlosen Campingplatz bzw Parkplatz an.
Ich schaue noch einen Film, esse etwas und schlafe dann erschöpft ein. Die Nacht wird nicht besser als die davor und ziemlich krank wache ich irgendwann gegen 10:30 Uhr auf.
Da ich nichts mehr zum Essen habe, muss ich notgedrungen zum nächsten Supermarkt fahren.
Nach zwei Ibus geht es mir deutlich besser und ich genieße meinen Einkauf bei Aldi.
Nach etwa 1,5 Stunden Fahrt, komme ich beim nächsten kostenlosen Campingplatz an.
Ich lasse es mir gutgehen und gönne mir eine leckere Avocado mit frischer Zitrone.
Irgendwann später, muss ich mal für größere Mädels und begebe mich zu den öffentlichen Toiletten des Campingplatzes. Mittlerweile ist es stockdunkel und ich suche verzweifelt den Lichtschalter... Es gibt keinen!
Selbst durch die geschlossene Nase, nehme ich den strengen Geruch des Plumpsklos war. Als ich Ausschau nach Klopapier halte, muss ich feststellen, dass es auch kein Klopapier gibt.
Ich öffne den Klodeckel und mir flattern ein paar Insekten entgegen.
Angewidert verlasse ich schnell die "Toilette" und begebe mich zurück zum Auto. Was nun? "Campermate" (eine tolle App) sei Dank, sehe ich, dass die nächste öffentliche Toilette, nicht weit von mir entfernt ist und mache mich auf den Weg dorthin.
Was für eine Freude, es gibt Strom, Licht, Seife, ein Waschbecken und eine Toilette mit Spülung - ein Traum!
Glücklich setze ich mich hin und während ich voll dabei bin, geht das Licht plötzlich aus.
Ich winke wild mit den Händen, doch es passiert nichts...
Es hilft alles nichts ich muss aufstehen und zum Lichtschalter gehen. Da es schon mitten in der Nacht ist, kommt zum Glück niemand rein. Nächster Versuch - ich setze mich wieder genüsslich auf die Toilette, gleiches Spiel, nach ein paar Sekunden geht das Licht wieder aus...
Ziemlich angenervt verrichte ich mein Geschäft im Dunklen...
Mal ganz ehrlich, wie schnell kackt so ein "Standard Australier" eigentlich?
Ist es zuviel verlangt, zumindest eine Minute Zeit dafür zu bekommen??? MIT LICHT???? Ich bin doch kein Vogel und scheiße im fliegen...
Trotzdem sehr glücklich und erleichtert, kehre ich zum Auto zurück und fahre etwa eine Minute zu meinem Campingplatz zurück.
Wieder dort angekommen, möchte ich mir etwas zu trinken machen, was sich als sehr schwierig erweist, denn mir fällt prompt der Decke der Sprudelflasche zu Boden.
Man sollte jetzt meinen, dass das in einem kleinen Auto kein Problem ist und man ihn gleich wieder findet, nicht so bei mir...
Nach etwa fünf Minuten Suche mit dem Handylicht, reicht es mir und ich hole die Taschenlampe.
Während ich den Boden ableuchte, merke ich plötzlich, wie sich etwas neben meinem Gesicht bewegt...
Direkt neben meinem Gesicht seilt sich plötzlich eine Spinne ab.
Einen sehr lauten Schreianfall inkl. Panikattacke später, bei dem ich vor lauter Schreck sogar meine Taschenlampe durchs komplette Auto schmeiße, komme ich zur Besinnung und mache mit meinem Handy Licht.
Die Spinne ist mittlerweile auf meinem Handtuch gelandet und sieht wirklich nicht sehr freundlich aus.
Ich nehme all meinen Mut zusammen und zerquetsche sie zwischen Taschentuch und Mülltüte und schmeiße alles vor die Tür, mein teures Reisehandtuch inklusive.
Völlig fertig nach der Aktion gönne ich mir einen Whisky Cola mit frischer Zitrone und eine Zigarette.
Während ich vor dem Auto stehe und rauche, höre ich ein Knacken... dann ein Rascheln... etwas fällt direkt vor mir auf den Boden und ich rufe laut "Hallo" (typisches und völlig dämliches Verhalten, wie in einem Horrorfilm, bei dem die hübsche Blondine, die ängstlich "Hallo" ruft, als nächstes abgemurkst wird :-DDD)... Ich lache über meine eigene Blödheit und krame meine Taschenlampe aus der Jacke, um alles abzuleuchten, als wieder etwas vor mir auf den Boden fällt. Es ist ein kleiner Ast. Ich leuchte in den Baum über mir und mich glotzt verschrocken eine Opossum Familie an, die keine 2 Meter über mir eine kleine Party zu feiern scheint.
Ich schimpfe die beiden aus und verziehe mich wieder in mein Auto.
Für heute habe ich definitiv genug von Viechern!
